GLAUBENSLEHRE DES ISLÂM. 99 der
Korân
als
das
vollendete
Meisterwerk
arabischer
Literatur;
die
Muslimen
sem
Buche,
obwohl
das
tiefere
Verständniss
desselben
ihnen
völlig
abgeht,
ja
den
ersten
Commentatoren
schon
abhanden
gekommen
war;
denn
obschon
Mohammed
immer
auf
sein
‘arabisches
Buch’
pocht,
war
er
doch
grosser
Liebhaber
von
allerhand
dunkeln
Fremd-
wörtern.
Der
Korân
darf
nicht
übersetzt
werden:
persische
sche
3.
Die
letzten
Dinge
und
die
Vorausbestimmung.
Die
Auferstehung
ist
vom
Korân
und
von
der
späteren
Sage
sehr
reich
ausgeschmückt
worden;
die
Grundzüge
dieser
Lehre
aber
sind
sicher
dem
Christenthum
entnommen:
so
die
Stellung
des
Antichrist
und
die
grosse
Rolle,
welche
Jesus
an
jenem
Tage
spielen
soll.
Er
wird
den
Islâm
als
Weltreligion
einführen;
mit
ihm
wird
der
Mehdi,
der
zwölfte
Imâm
der
Erde
(S.
95);
die
Völker
zerbrechen,
hinter
welchen
Alexander
(S.
98)
sie
getrieben
hat.
Das
Ende
der
Dinge
beginnt
mit
den
Posaunenstössen
des
Engels
Asrâfîl;
einer
derselben
streckt
Alles
todt
nieder,
der
andere
be-
wirkt
die
Auferstehung.
Hierauf
folgt
das
Gericht;
die
Guten
gehen
über
die
haarscharfe
Brücke
ins
Paradies,
die
Bösen
fallen
von
ihr
hinunter
in
den
Höllenschlund
(S.
188).
Einige
glauben
an
eine
Art
Todtenreich,
wie
die
Hebräer
andere
aber
behaupten,
dass
die
Seelen
gleich
nach
dem
Tode
vor
die
Pforte
des
Paradieses
kommen.
Jeder
Mensch
nach
den
Büchern
der
Schreiberengel
(S.
107)
gerichtet;
der
Gute
bekommt
das
Buch
in
die
rechte
Hand,
den
Bösen
wird
es
in
der
linken
auf
den
Rücken
gebunden.
Die
Wagschale
für
gute
und
böse
Handlungen
(S.
175)
spielt
eine
grosse
Rolle,
und
diese
An-
schauung
hat
zu
der
späteren
grossen
Werkheiligkeit
des
Islâm
geführt,
die
so
weit
geht,
dass
gute
Handlungen
sogar
übertragen
werden
können.
Auch
die
Dämonen
und
die
Thiere
werden
gerichtet.
Hölle
sowohl
als
Himmel
haben
verschiedene
Stufen;
auch
der
Islâm
nimmt
ein
Fegefeuer
an,
aus
dem
eine
Erlösung
möglich
ist.
Das
Paradies
malt
bekanntlich
Mohammed
seiner
tief-
sinnlichen
Anlage
gemäss
äusserst
sinnlich
aus.
Wie
alle
Dinge,
so
ist,
was
Seligkeit
oder
Verdammniss
betrifft,
das
Geschick
des
Einzelnen
nach
der
stricten
Lehre
des
Korân
durchaus
vorherbestimmt;
später
suchten
indess
einzelne
Secten
diesen
schrecklichen
Gedanken
zu
mildern.
Gerade
darauf
aber
basirt
der
Stolz
des
gläubigen
Glaubens
durchaus
für
auserwählt
und
wird
daher
in
der
Regel
niemanden
zu
bekehren
suchen,
da
er
keine
Macht
hat,
irgendwie
in
den
Rathschluss
Gottes
einzugreifen.
In
zweiter
Linie
ist
der
Korân
aber
auch
die
Norm
für
die
Ethik,
ja
er
enthält
die
Grundlage
nicht
nur
der
Sittenlehre,
sondern
auch
des
bürgerlichen